Die ca. 130 Musikfreunde konnten nicht einmal den letzten Titel abwarten, da riss es sie nach der brilliant an der Zimnol-Orgel von Simon Graeber, Dekanatskantor von Frankfurt, vorgetragenen Toccata des französischen Romantikers Théodore Dubois (1837-1924) von den Bänken und der Applaus stieg spontan hoch zur Empore.
Es war ein ausgewogenes Programm, das Graeber und seine lettische Ehefrau Karline Cirule für ihr Konzert am Abend des 25.Januar zusammengestellt hatten. Außer den Romantikern Henry Mulet (1878-1967) stellte das Künstler-Ehepaar Werke der Barockkomponisten Georg Fiedrich Händel (1685-1759), Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) und Georg Philipp Telemann (1681-1767) vor. Natürlich durfte die Feuerwerksmusik von Händel (HWV 351) bei einem „Singenden Orgelfeuerwerk“ nicht fehlen. Händel hatte sie für König Georg II komponiert und mit 40 Trompeten, 16 Oboen und Fagotts und 30 Hörnern besetzt. Keine leichte Aufgabe für Graeber, dies an der Orgel der St.- Rochus-Kirche umzusetzen. Immerhin ist sie mit einer beachtlichen Anzahl „Spanischer Trompeten“ bestückt.
Dazu passte natürlich aus der Glückwunschkantate Bachs die Arie „Blast ihr wohlgegriffnen Flöten“ (BWV 214) für Sopran, die Frau Cirule mit ihrer raumfüllenden Stimme wie auch Telemanns Kantate „Mein Glaube liegt in letzten Zügen“ (TVWV 1:1111a) bis in die höchsten Höhen bravourös meisterte. Sie überzeugte dann auch am Schluss mit dem „Alleluja“ aus „Exsultate jubilate“ (KV 165, KV6 158) von Wolfgang Amadeus Mozart.
Alles in allem ein begeisternder Konzertabend, der dem Publikum noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Die beiden Vorsitzenden des Orgelbauvereins St. Rochus, Hohenecken, Paul Gerald Scheidner und Hans-Georg Oertgen bedankten sich für die großartige Musik und freuten sich über die Spenden, die zur Restfinanzierung des Umzugs der Zimnol-Orgel verwendet werden.
(Für den Orgelbauverein St. Rochus, Hohenecken Hans-Georg Oertgen)