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Mitglieder und Finanzen schwinden

|  Stiftskirche

Die Zukunft des protestantischen Kirchenbezirks Kaiserslautern beschäftigte die Bezirkssynode Kaiserslautern, die am Samstag erstmals seit Corona wieder mit 70 Synodalen im Gemeindezentrum Alte Eintracht als Präsenzveranstaltung stattfand. Welche Folgen für Kaiserslautern erwartet werden.


Zurückgehende Mitgliederzahlen, sinkende Kirchensteueraufkommen und ein mangelndes Interesse am Pfarrberuf werden für den Kirchenbezirk Kaiserslautern nicht ohne Folgen bleiben, verwies Vorsitzender Herrmann Lorenz auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen in 15 Gemeinden. Waren es laut Statistik der Landeskirche 2000 noch 46.660 Gemeindeglieder, gingen diese im Jahr 2020 auf 33.270 Protestanten zurück. 2040 werden es nach einer Schätzung noch 21.339 Mitglieder sein.

Die Landeskirche gehe davon aus, dass eine Gemeindepfarrstelle für mindestens 1900 Gemeindeglieder bestehen soll. Im Kirchenbezirk Kaiserslautern werden nur noch drei Gemeinden diese Größe erreichen. Von 46 im Bereich der Landeskirche bis 2025 eingesparten Pfarrstellen entfielen drei auf den Kirchenbezirk Kaiserslautern, informierte Lorenz. Eine Wiederbesetzung der Stellen von zwölf Pfarrerinnen und Pfarrern, die bis 2040 in Ruhestand gingen, sei nicht möglich.

Um den Anforderungen der Zukunft für den Kirchenbezirk gerecht zu werden, skizzierte Dekan Richard Hackländer ein modifiziertes Modell, das die Pfarrstellen bereits vor wenigen Jahren in Kooperationszonen aufgeteilt hat. Das Konzept „Zukunft mit Struktur“ beinhaltet neben einer guten Versorgung aller Gemeindeglieder eine faire Verteilung der Aufgaben unter den Hauptamtlichen. „Keine Gemeinde soll abgehängt, kein Hauptamtlicher überlastet werden“, sagte Hackländer. Dazu soll der Kirchenbezirk, angelehnt an die Kooperationszonen, in drei Regionen – Nord, Mitte und Süd – aufgeteilt werden.

Pro Region werde ein multiprofessionelles Team aus Gemeindepfarrer, Gemeindepädagogen, Verwaltungskraft und Ehrenamtlichen eingesetzt. Die Zusammenarbeit erfolgt auf folgenden Feldern: Kinder-, Jugend- und Konfirmandenarbeit, Arbeit mit Familien, Kirchenmusik, Kitas, Seniorenheime, Gottesdienst, Kasualien, Seelsorge und Religionsunterricht. Das Modell der multiprofessionellen Teams werde innerhalb der Landeskirche im Dekanat Landau und in Gliedkirchen der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) erprobt, sagte Hackländer. Es biete viele Vorteile, verwies er auf die Entlastung von Pfarrerinnen und Pfarrer von Verwaltungsarbeit und die Überbrückung von Personalengpässen durch ein Team von Haupt- und Nebenamtlichen.

Da die Ausarbeitung des Konzepts noch viel Arbeit erfordere, beabsichtige der Bezirkskirchenrat, die Bezirkssynode an der Aufgabe zu beteiligen. Dazu lade er drei Synodale zur Mitarbeit ein, ermutigte Hackländer sich bereitzuerklären.

Haushaltsplan

verabschiedetWeiter verabschiedete die Bezirkssynode den Haushaltsplan 2022 in Höhe von 1.229.775 Euro. Finanzielle Sorgen bereitet der Bezirkssynode das Gemeindezentrum Alte Eintracht neben der Unionskirche. Angesichts einer rückläufigen Entwicklung von Gemeindegliedern, Kirchenfinanzen und weniger Einnahmen könne der Einrichtung ein Aus drohen, klang es in einer Diskussion an.

„Wir brauchen Ideen, wie wir aus dem Minus herauskommen“, machte sich Herrmann Lorenz für den Erhalt der Alten Eintracht stark. „Mir tut das Herz weh, wenn wir die Alte Eintracht aufgeben müssten. Sie ist das Zentrum der Protestanten in Kaiserslautern.“

Für die Zeit der anstehenden Renovierung des Protestantischen Verwaltungsamts in der Stiftsstraße 2 gibt es Überlegungen, die Verwaltungseinheit vorübergehend in Räumen der Alten Eintracht unterzubringen.

Joachim Schwitalla

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